Die diesjährige Mitgliederversammlung fand wie immer während unserer Jahrestagung statt, diesmal am Abend des 27. April 2024 im Bildungshaus Zeppelin & Steinberg in Goslar.

Zur Versammlung waren diesmal 36 stimmberechtigte Vereinsmitglieder vor Ort, was angesichts der 380 Mitglieder in Deutschland (und weiteren 275 im Ausland) doch recht wenig ist.

Nachdem zunächst all die formellen Vereinsregularien (Erstattung des Rechenschaftsberichts des Vorstands für das letzte Kalenderjahr, Vorlage der Jahresrechnung für den gleichen Zeitraum sowie der Haushaltsplanung für das gerade laufende Jahr) zu erfüllen waren, wurde dem Vorstand für seine Arbeit im vergangenen Jahr gedankt und ohne Gegenstimmen Entlastung erteilt.

Im Anschluss an diese Formalien und noch vor der angesetzten turnusmäßigen Wahl der Rechnungsprüfer, erklärte der bisherige Vorsitzende des Vorstands, Elias S. Jungheim, per Videobotschaft seinen Rücktritt von diesem Amt aus persönlichen Gründen und verabschiedete sich von der Mitgliederversammlung. Er bleibt weiterhin Mitglied und der Fromm-Gesellschaft verbunden.

Aufgrund seines Ausscheidens war nun das vakant gewordene Amt eines Mitglieds des immer aus drei Personen bestehenden (geschäftsführenden) Vorstands zu besetzen. Dies war in der Einladung zur Versammlung auch bereits angekündigt. Aus den Reihen der Mitglieder wurde Veit Hailperin – bislang Mitglied des Erweiterten Vorstands – für dieses Amt vorgeschlagen.

Weitere Kandidaten gab es nicht. Veit Hailperin wurde ohne Gegenstimmen gewählt und nahm das Amt an.

Die neue Verteilung der Ämter des Vorstands ist wie folgt:

Prof. Dr. Jürgen Hardeck: Vorsitzender
Veit Hailperin: Stellvertreter
Marc Leesch: Rechnungsführer

Da nun wiederum ein Amt im Erweiterten Vorstand frei geworden war, sollte auch dieses neu besetzt werden. Aus drei Kandidaten wurde schließlich Dr. Dr. Michael Kubsda in den Erweiterten Vorstand gewählt, sodass jetzt alle insgesamt sieben Vorstandsämter wieder besetzt sind.

Zur Person Michael Kubsda:   Michael Kubsda, 1969 in Hagen geboren, lebt in Bochum, ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Er arbeitet als Lehrer für die Fächer Pädagogik, Philosophie, Deutsch und Gesellschaftslehre an einer Berufsschule. 2014 promovierte er an der Universität Bonn im Fachbereich Philosophie über Kants Aufklärungsbegriff und 2019 an der Universität Duisburg-Essen im Fachbereich Erziehungswissenschaft über Fromms Aggressionstheorie. Von 2018 bis 2023 war er Lehrbeauftragter für Pädagogik an der Universität Duisburg Essen. In seiner Freizeit macht er gerne Wassersport auf der Ruhr, fährt Fahrrad oder liest.

Im Anschluss fand nun die Wahl der beiden Rechnungsprüfer des Vereins statt. Vera Krockow, die das Amt über etliche Jahre sorgfältig ausgeübt hatte, kandidierte nicht erneut und wurde von der Mitgliederversammlung – in Abwesenheit – verabschiedet. Jürgen Piater stellte sich erneut zur Wahl und wurde ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Als zweiter Rechnungsprüfer kandidierte David Franz. Auch er wurde ohne Gegenstimmen gewählt.

Auf Antrag Jürgen Piaters kam es nun zu einer engagierten Diskussion über die Diskursführung in der Fromm-Gesellschaft, die seiner Meinung nach in letzter Zeit nicht mehr einer offenen und alle Aspekte berücksichtigenden Diskussionskultur entspräche, wie sie in der Fromm-Gesellschaft immer üblich war und selbstverständlich auch angebracht sei. Es kam nun zu einer längeren kontroversen Diskussion mit dem Ergebnis, dass der Vorstand in Zukunft ein besonderes Augenmerk auf diesen Punkt legen wird, sodass einem solchen Vorwurf keine Grundlage gegeben wird.

Neben einigen Berichten durch anwesende Koordinierende der Arbeitskreise wurden die Mitglieder über Termine und Inhalte unserer kommenden Tagungen informiert, wobei ein besonderes Augenmerk auf die im Jahr 2025 anstehenden Jubiläen (40 Jahre Fromm-Gesellschaft und 125. Geburtstag Erich Fromms) gelegt wurde.

Abschließend stimmte die Mitgliederversammlung mehrheitlich einem Antrag von David Franz zu, dass der bisher schon mögliche Tagungszuschuss für Studierende aufgrund der doch deutlich gestiegenen Tagungsgebühren erhöht werden sollte, damit die Kosten möglichst kein Hinderungsgrund für die Teilnahme wären. Die Versammlung stimmte diesem Vorschlag mehrheitlich zu, sodass in Zukunft bei Bedarf – auf informellen Antrag – bis zu 100 € (bisher bis zu 50 €) für studentische Mitglieder gewährt werden dürfen.

Dr. Rainer Funk berichtete schließlich zu der fruchtbaren Zusammenarbeit der Erich Fromm Stiftung bzw. des Erich Fromm-Instituts, Tübingen, mit dem Erich Fromm Study Center an der IPU Berlin im Bereich der wissenschaftlichen Fromm-Forschung. Von besonderem Interesse für die Fromm-Forschung sei hier, dass in den USA in letzter Zeit eine ganze Reihe bisher nicht bekannter Tonträger mit Originalaufnahmen von Erich Fromm (Vorträge, Gespräche usw.) aufgetaucht sind, die nun – finanziert im Rahmen eines Projekts durch die Erich Fromm Stiftung in Tübingen – nach und nach auch unseren Mitgliedern zugänglich gemacht werden sollen.

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