Jürgen Meier
Memories – zur Strecke gebracht
Moritzberg Verlag
Auch das gibt es: Eine als Krimi verpackte kritische Analyse des Finanzkapitalismus. Kommissar Edwin Schönberger, der eigentlich Philosoph werden wollte und wie der Autor, Jürgen Meier, tatsächlich ein Vordenker der intellektuellen Linken unserer Tage ist, versucht seinen Fall mit Blick auf die besonderen gesellschaftlichen Verhältnisse im Spätkapitalismus zu lösen. Jürgen Meier, seit Jahrzehnten Mitglied der Fromm-Gesellschaft, hat diesen Krimi mit dem Titel Memories – zur Strecke gebracht – als Hörbuch für einen Radiosender geschrieben. Doch nannte er die Dinge so sehr beim Namen, ohne einen Namen zu nennen, dass die nichtgenannten, aber ortsbekannten Manager vor Gericht zogen und ihn, den Autor, zur Strecke zu bringen versuchten mit einer Strafandrohung von 250 000 Euro. Also musste Meier zuerst seinen eigenen Fall lösen und den Krimi verfremden. Die Story um die Machenschaften der Hildesheimer Hedgefonds-Manager wurde zur Göttinger Story und konnte nun ungehindert im Moritzberg-Verlag erscheinen. Ob damit der Krimi gelöst wird, können nur die Leser entscheiden. Zu vermuten ist, dass die Hildesheimer Baulöwen und Hedgefonds-Manager noch nicht zur Strecke gebracht wurden, auch wenn es im Buch anders stehen sollte.
Jürgen Meier, Memories – zur Strecke gebracht, Moritzberg Verlag, 192 Seiten; ISBN: 978-3942542-03-6; Euro 12,50.
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